Am Samstag, den 1.7. fuhren wir mit 10 Mitgliedern des AK Biogarten Thurner Hof und drei Gästen nach Wermelskirchen zur Humuswerkstatt.
Dies ist eine kleine, ökologisch arbeitende Gemüsegärtnerei, die neben der Gemüseproduktion auch Seminare zum Thema Bodenverbesserung/Bodenaufbau und Permakultur anbietet. Empfangen wurden wir von Lukas, einem der Eigentümer der Gärtnerei.
Seit 2019 produziert die Humuswerkstatt auf nur 5000 m² genug Gemüse, um damit in jeder Woche 100 Gemüsekisten das ganze Jahr über mit saisonfrischer Ernte in die Umgebung zu liefern.
Der Erfolg liegt an der üppigen Bodenverbesserung mit Kompost.
Hierbei handelt es sich nicht um den üblichen nahrhaften Haushaltskompost, sondern um Kompost aus Gehölzschnitt. Dieser dient nicht in erster Linie als Dünger, sondern verbessert den Boden, so daß das Bodenleben aktiv wird, Feuchtigkeit und Nährstoffe gehalten und langsam an die Pflanzen abgegeben werden. Gedüngt wird zusätzlich mit Hornspänen und anderem organischen Dünger.
Wir konnten die Gewächshäuser besichtigen, wo auf erstaunlich kleiner Fläche große Mengen an Gurken, Tomaten, Paprika und Küchenkräuter gezogen werden. Durch die üppige Kompostgabe wird der Boden so abgedeckt, das er fast unkrautfrei ist.
Ihre Jungpflanzen ziehen die Humuswerkstattler selber an und verkaufen sie auch bei Bedarf. Die Aussaaterde mischen sie selbst, aus Kompost, Gesteinsmehl, Dünger und Vermiculit. Letzteres ist ein extrem saugfähiges Tonmineral, was sehr gut Wasser speichern und wieder abgeben kann.
Auf den Freiflächen werden in Mischkultur verschiedene Gemüsesorten angebaut. Damit ein und dasselbe Gemüse über einen längeren Zeitraum geentet werden können, gibt es mehrere, zeitlich versetzte Aussaaten. Auch hier waren wir wieder verblüfft, das auf kleinem Raum so intensiv biologisch angebaut werden kann – alles dank der Kultivierung auf Gehölzschnittkompost.
Zuletzt besichtigten wir den Permakulturgarten. Dieser ist nicht auf Wirtschaftlichkeit hin angelegt, sondern soll die Prinzipien der Permakultur zeigen: Anbau in mehreren Etagen, Bäume, Sträucher und Gemüse/Kräuter in möglichst mehrjährigen Kulturen. Dieser Gartenteil bestand aus mehreren Hügelbeeten, die dazu auch mit Blumen bepflanzt waren.
Bei Kaffee und Kuchen beantwortete Lukas unsere zahlreichen Fragen und gab noch einige gute Tipps fürs Biogärtnern mit auf den Weg.
