Die schwarze Königskerze (Verbascum nigrum) ist natürlich nicht schwarz. Im Unterschied zu den anderen gelbblühenden Königskerzen (und dadurch leicht von ihnen zu unterscheiden) trägt sie in der Blütenmitte ein dunkles Saftmal. Dies soll den bestäubenden Insekten bei der Orientierung helfen.
Die schwarze Königskerze wird nur 1 m – 1,20 m hoch, hat bis 15 cm lange, vorn zugespitzen Blätter, die nicht so stark behaart sind wie bei vielen anderen Königskerzen und daher eher grün als graugrün aussehen. Die Grundblätter sind gestielt, die Stängelblätter können eingekerbt sein. Die Blüten stehen zu vielen dicht gedrängt am Stiel und bilden ein Ähre, die manchmal auch verzweigt sein kann. Die Einzelblüten sind gelb, mit dem schon erwähnten dunklen Saftmal in der Mitte und dunkelroten Staubfäden.
Die schwarze Königskerze ist kurzlebig, oft nur zweijährig, wobei im ersten Jahr nur eine Blattrosette ausgebildet wird und erst im zweiten Jahr die Blüten. Die Blütezeit kann von Juni bis September reichen. Anschließend werden sehr viele feine Samen ausgestreut.
Königskerzen gedeihen vor allem auf trockenen, sonnigen Standorten, und sind häufig Erstbesiedler auf gestörten Flächen. Die schwarze Königskerze ist etwas schattentoleranter als andere Königskerzen.
Königskerzenblüten enthalten Saponine (Schleimstoffe) und werden in der Pflanzenheilkunde in Hustentees eingesetzt.
Vorkommen in der Natur: Trockenrasen, sonnige Waldränder, Ruderalstandorte
Vorkommen im Biogarten: im großen Staudenbeet