In vielen Schattierungen von hellgrün über weiß, rosa und pink bis zu rotviolett, aber auch mit andersfarbigen Sprenkeln und Adern gezeichnet, blüht die Lenzrose bereits im Februar üppig an geschützten Standorten. Frostperioden übersteht sie, in dem sie kurzfristig ihren Stoffwechsel umstellt und durch die Erhöhung der im Zellsaft gelösten Moleküle den Gefrierpunkt senkt und die Blüten an den Boden duckt, bis der Frost vorüber ist.
Die Blüte dauert oft bis in den April. Danach verblassen oder vergrünen die Kelchblätter und bilden ebenfalls sehr attraktive Balgfrüchte aus.
Die Helleborus-Familie umfaßt knapp 20 verschiedene Arten, darunter die weise Christrose (Helleborus niger), die grüne Nieswurz (Helleborus viridis) oder die dunkelrotviolette Helleborus purpurascens. Viele Arten und Sorten kreuzen sich leicht untereinander und bilden als Hybriden immer wieder neue und interessante Variationen an Blütenfarben, Blattzeichnungen und Staubgefäßen aus. Als Liebhaberstücke geschätzt sind vor allem dunkelrote oder dunkelviolette Lenzrosen oder solche mit andersfarbigen Blütenrändern oder kontrastierenden Staubgefäßen. Sortenreine Lenzrosen sind selten, die meisten Exemplare sind vielfach gekreuzte Hybriden (Helleborus x Hybridus), deren ursprüngliche Eltern sich meist nicht bestimmen lassen.
Die Lenzrosen werden später im Frühjahr gerne von frühen Hummeln oder Bienen angeflogen.
Standortwünsche im Garten: gut in Schatten oder Halbschatten, auch unter Bäumen; an nicht zu trockenen Standorten auch in der Sonne. Bevorzugt kalkhaltigen Boden. Sät sich gerne mit nicht voraussagbaren Farbvariationen selber aus. Da die Rhizome sehr flach wurzeln, gegen Hacken und Graben empfindlich. Bei guter Pflege werden die Lenzrosenhorste immer üppiger und können sehr alt werden.
Standort im VHS-Biogarten Thurner Hof: In mehreren Beeten; der prächtigste Lenzrosenhorst befindet sich im linken Dreiecksbeet an der linken Beetseite.