Das gelb blühende Scharbockskraut (Ficaria verna oder früher: Ranunculus ficaria) ist einer frühesten Frühjahrsblüher. Das kleine Pflänzchen treibt schon oft im Winter (unter dem Schnee) rundliche, dunkelgrüne, wie lackiert wirkende Blättchen aus. Ab Anfang März, oft schon Ende Februar folgen dann die leuchtendgelben Blüten. Im Unterschied zu den meisten Hahnenfußgewächsen hat das Scharbockskraut 7-10 statt nur fünf Blütenblätter, so daß die Blüten wie auf den Boden gefallene kleine Sonnen wirken.
Die kleine Staude wird nur 5-10 cm hoch und kommt auf eher schattigen, humosen Plätzen vor. Sie wächst an Waldrändern, in Hecken und Gebüschen und gerne auch an (halb)schattigen, eher feuchten Stellen im Garten. Das Scharbockskraut vermehrt sich reichlich durch Brutknöllchen, seltener durch Samenbildung. Die Blüten enthalten viel Nektar und sind daher eine wichtige frühe Insektennahrung.
Die Blättchen enthalten viel Vitamin C und wurden deshalb früher im Spätwinter gegen die Mangelkrankheit Skorbut (=Scharbock) gegessen. Sobald die Pflanze blüht, entwickelt sie allerdings giftige Substanzen (Proto-Anemonin) und wird bitter.
Scharbockskraut gehört zu den Frühlingsgeophyten. Sein ganzer Wachstumszyklus (Blattaustrieb, Blüte, Vermehrung) findet im Spätwinter und Frühjahr statt. Sobald die Blätter der Bäume voll entwickelt sind, welkt das Scharbockskraut und ist spätestens Ende Mai völlig im Boden verschwunden.
Vorkommen in der Natur: Wälder, Waldränder und Gebüsche
Vorkommen im Biogarten: so ziemlich überall im Schatten