Vor allem in den Abendstunden verbreitet das Waldgeißblatt einen aromatisch, blumig süßen Duft, weil es sich zur Bestäubung seiner Blüten auf nachtfliegende Insekten – Nachtschwärmer und Motten – ausgerichtet hat.
Ein Hingucker sind auch die vielen großzügig geschwungenen Lippenblüten, die von blassgelb nach dunkelrot changieren können.
Das Geißblatt siedelt gerne an feuchten Waldrändern oder in Hecken, so dass die Wurzeln beschattet sind, während die Blüten soweit wie möglich dem Licht entgegen ranken. Dabei kann das Waldgeißblatt mehrere Meter hoch klettern und kräftige Lianen ausbilden. Wenn man das Geißblatt im Garten einsetzen möchte, braucht es Bäume, hohe Sträucher oder ein Rankgerüst, an dem es sich emporwinden kann, da es nicht mit Haftwurzeln klettert.
Im Spätsommer bilden sich rote Früchte, die allerdings – wie auch die anderen Pflanzenteile – schwach giftig sind und Magenschmerzen und Brechreiz verursachen.
Der Name Geißblatt soll auf die Kletterfähigkeit (‘wie eine Geiß’) der Pflanze verweisen. Bekannt ist es aber unter anderem auch als Jelängerjelieber. Der lateinische Artname Lonicera erinnert an Adam Lonitzer, einen Arzt und Botaniker des 16. Jahrhunderts.
Standort in der Natur: Waldränder, Hecken, eher feuchte Böden
Standort Im Biogarten: Am Holztor zum Bauerngarten