Der rote Fingerhut (Digitalis purpurea) ist im Frühsommer mit seiner hohen und auffälligen Gestalt überall leicht zu erkennen. Das ist gut so, denn die schöne Pflanze ist hochgiftig. Sie enthält herzwirksame Glykoside und wird als standardisiertes Medikament bei Herzschwäche angewendet. Allerdings sollte man auf keinen Fall selbst damit experimentieren !
Fingerhut ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr erscheint nur eine Blattrosette, im zweiten Jahr schiebt sich der lange Stängel mit den rosaroten Einzelblüten bis auf zwei Meter Höhe.
Fingerhut versamt sich sehr leicht und vagabundiert gerne durch den Garten. Er läßt sich im ersten Jahr gut umpflanzen und in Staudenbeete integrieren. Der ideale Standort ist halbschattig und nicht zu trocken. An den Boden stellt der Fingerhut keine großen Ansprüche. Als Bestäuber treten vor allem Hummeln in Erscheinung.
Es gibt Zuchtformen in unterschiedlichen Rottönen und in weiß. Gelber Fingerhut ist eine eigene Art, kommt aber deutlich seltener vor als der rote. Alle Fingerhüte sind giftig!
Vorkommen in der Natur: Auf Kahlschlägen und am Waldrand
Vorkommen im Biogarten: z.B. an der Wand vor dem Herrenhaus und in den Staudenbeeten