Mit Höhen von 2 Metern und mehr gehört die Gartenstockrose zu den imposantesten Sommerstauden. Das Farbspektrum der Blüten reicht von weiß über gelb und rosa und bis hin zu fast schwarzen rot und lila Tönen. Bei selbst geerntetem Saatgut ist die Farbe der neuen Pflanzen allerdings immer eine Überraschung, abhängig davon, von welchen wohlmöglich andersfarbigen Pollen die Blüte bestäubt wurde.
Verwandt sind Stockrosen mit vielen anderen Malvenarten, wie dem Roseneibisch, der Wilden Malve und Gehölzen aus der Hibiskus-Familie.
Aus den Blättern vieler Malvenarten kann man einen süßsäuerlichen Tee brühen, der wegen der darin enthaltenen Gerb- und Schleimstoffe auch zur Linderung bei Erkältungskrankheiten eingesetzt wird. Wissenschaftlich belegt ist eine Heilwirkung allerdings nicht. Tees aus frischen Blüten der Gartenstockrose schmecken eher milde, während der stark aromatische dunkelrote Malventee aus einer afrikanischen Malvenart gewonnen wird.
Dank ihrer ursprünglichen Herkunft aus Gebieten mit felsigen Böden mit gutem Wasserabzug kommt die Stockrose mit gelegentlicher Trockenheit gut zurecht und auch der Kälte im Winter, weniger allerdings mit der Kombination aus Kälte und einem dauerfeuchten, schweren Boden.
Stockrosen blühen üblicher Weise erst im 2. Jahr. Der Samen wird im Spätsommer oder Herbst gesät und im ersten Jahr bildet sich nur eine Blattrosette. In günstigen Jahren kann Samen aber so früh keimen, dass nach dem Austrieb der Blätter eine nachfolgende Kälteperiode den Blühreiz noch im selben Jahr auslöst. Zum Aussamen können die Blütenstände über Herbst und Winter stehen bleiben. Dann erreichen sie in den darauffolgenden Jahren allerdings zumeist weniger Höhe, als wenn sie nach der Blüte noch im frühen Herbst runtergeschnitten werden.
Da die Blüten reich an Pollen und Nektar sind, werden sie gerne von Bienen und Hummeln besucht.
Anfällig sind Stockrosen für Malvenrost, einen Pilz, der an den Blättern kleine orange Ausstülpungen erzeugt und auf die Dauer die blätter absterben läßt. Befallene Blätter sollten abgesammelt und aus dem Garten entfernt werden, da der Pilz im Boden überwintern kann und im Frühjahr auch neue Pflanzen befällt.
Standort in der Natur: Wildformen an felsige Hänge und Grasland mit gutem Wasserabzug in Südosteuropa und Vorderasien
Standort Im Biogarten: z.B. in den 3-eckigen Staudenbeeten und an der Mauer des Herrenhauses.