Pflanze des Monats – Februar 2014

Pflanze des Monats – Februar 2014

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Blühende Schneeglöckchen

Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)

Schon früh im neuen Jahr schieben Schneeglöckchen Blätter und Knospenspitzen aus der Erde, die Blüten bleiben jedoch unter den besonders frostgeschützten Hüllblättern, bis genügend Licht und Wärme vorhanden sind. Danach stellen die Schneeglöckchen bei erneuten Kälteeinbrüchen ihren Stoffwechsel kurzfristig um und ducken die Blüten an die Erde, bis es wieder wärmer wird.

Die Schneeglöckchenblüte ist im phänologischen Kalender eines der Zeichen für den Vorfrühling. In Südeuropa gibt es aber auch herbstblühende Schneeglöckchen.

In Südwestasien und Europa gibt es mehr als ein Dutzend verschiedener Schneeglöckchenarten und mehr als tausend unterschiedliche Mutationen und Züchtungen, die sich durch Blütenform, -größe und Blattzeichnung unterscheiden. Seltene oder außergewöhnliche Exemplare werden von Sammlern mit bis zu 500 Euro gehandelt.

Wo die Bedingungen zusagen, bilden sich dichte Horste und oft ganze Teppiche mit Schneeglöckchen. Das liegt an den vielfältigen Verbreitungsstrategien. Schneeglöckchen bilden Brutzwiebeln. Außerdem senken sie die reifen Samen zu Boden. Und dann tragen Ameisen die Schneeglöckchensamen gerne weiter, weil sie das dem Samen anhaftende nahrhafte Elaiosom schätzen und die Samen dann dort fallen lassen, wo sie das Elaiosom abgeknabbert haben.

Schneeglöckchen läßt man bis zum Vergilben der Blätter stehen, damit die Zwiebeln Reserven für den nächsten Winter einlagern können und die Samen Zeit haben auszureifen. Dichte Horste können alle paar Jahre geteilt werden.

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Hüllblätter noch geschlossen

Schneeglöckchen sind in allen Teilen giftig, auch wenn sie angeblich im Kaukasus als Heilmittel gegen Konzentrationspro-bleme und als Betäubungsmittel eingesetzt wurden. Das in den Schneeglöckchen (Galanthus) enthaltene Alkaloid Galantamin hat sich aber in der Tat als wirksam in der unterstützenden Behandlung von Demenzen erwiesen und wird für medizinische Zwecke wegen der benötigten Mengen synthetisch hergestellt.

Standort in der Natur:

Stammt ursprünglich aus Südwestasien, ist heute in Europa fast überall verbreitet, siedelt gerne in feuchten und schattigen Bereichen.

Standort im Biogarten:

An mehreren Stellen, z.B. im Schattenbeet rechts vom Eingang und rechts neben der Brücke am südlichen Ufer des Wehrgraben-Canyons und auf der Streuobstwiese, z.B. am Tor zur Mielenforster Straße

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