Wohnortpflege für unsere Erdbienen

Wohnortpflege für unsere Erdbienen

Vor einigen Jahren wurde am Eingangstor Mielenforsterstraße eine Ladung Sand-Lehmgemisch abgekippt, ein großer Resthaufen blieb dort ungenutzt liegen.

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Sandbiene – © pixabay

Im Frühling 2023 entdeckten wir auf der Wegseite eine Ansiedlung von Erdbienen. Diese hatten einige Bruthöhlen in die Abbruchkante des Hügels gegraben und waren am Ein und Ausfliegen. Anfang 2024 war diese einst vegetationsarme Hügelseite am zuwachsen.

 

Die Erdbienen sollen nun mit der Gestaltung und Pflege ihres Hügels weiter für Nachwuchs sorgen können. Die klassischen Insektenhotels aus allerlei Pflanzenbauteilen sind für andere Wildbienenarten geeignet und bereits nahe dem Eingangstor vom Thurner Hof und beim Bienenhaus aufgestellt.

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die überwachsenen Erdkanten wurden freigelegt

Im Februar haben wir zuerst mit einer Hacke die äußere Schicht der Erdkante freigelegt und begradigt und danach die untere Kante am Einfahrtsweg mit alten Baustämmen eingerahmt und optisch gesichert. Auf der Hügeloberseite haben wir Brombeeren und Weißdornäste entfernt und damit für mehr Sonneneinstrahlung gesorgt.

 
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Pflastersteine, Vulkankies und alte Baustämme stabilisieren den Hügel und bieten zusätzliche Wohnmöglichkeiten

Schließlich wurde die Oberkante mit einer Reihe Pflastersteine stabilisiert. In den Fugen der kleinen Trockenmauer können sich weitere Erdbienen ansiedeln. Angepflanzte Kräuter wie Bergbohnenkraut und Thymian bieten den Bienen Futterquellen und auch mal eine kleine Portion frische Gewürze für die Küche.

 
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Anfang April haben sich Löwenzahn und andere Wiesenkräuter ausgebreitet, regelmäßiges Auslichten ist angesagt zur Pflege der Erdbienenwohnung
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An diesen offenen Kanten bleibt der Sandlehm gut zugänglich für die Erdbienen zum Bruthöhlenbau
 

Erdbienen bilden im Gegensatz zu Honigbienen keinen Staat, sondern sind Einzelgänger. Rund drei Viertel unserer nestbauenden Wildbienenarten nisten im Erdboden, in Steilwänden oder Abbruchkanten. Erdbienen bevorzugen sonnige und trockene Plätze mit lockerem und nur spärlich bewachsenem Boden. Viele Arten ziehen lockeren Sandboden vor, daher auch der ebenfalls weit verbreitete Name “Sandbiene”. In Mitteleuropa sind etwa 150 Sandbienenarten heimisch. Man findet die Insekten aber auch auf Magerwiesen, an Weg- oder Waldrändern, in lichten Wäldern, Sandgruben oder auf Brachen. Erdbienen sind im Gegensatz zu Wespen oder Honigbienen völlig harmlos. Selbst, wenn man in die Nähe ihrer Nester gerät, reagieren sie nicht aggressiv. Außerdem ist der Stachel, über den nur die weiblichen Erdbienen verfügen, viel zu schwach, um die menschliche Haut zu durchdringen.

Gerhard Dimter und Rita Schulz

Ausführliche Insektenkunde und Gartentipps gibt es bei:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sandbienen

https://utopia.de/ratgeber/erdbienen-was-du-ueber-die-bienenart-wissen-musst/

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