Der 13. Juli 2013 war der dritte Termin, an dem wir in diesem Jahr geschleudert haben. Für eine Imkerin und einen Imker aus unserem Arbeitskreis war es das erste Mal, dass sie beim Schleudern dabei waren.
Weil wir schon vor einer Woche Bienenfluchten zwischen den Brut- und den Honigräumen der betreffenden Völker eingefügt hatten, waren die angelieferten Honigwaben fast frei von Bienen. Waren sie aber auch schleuderwürdig?
Zwei Drittel der Wabenfläche soll verdeckelt sein, dann stimmt in der Regel auch der Wassergehalt des Honigs (nicht mehr als 20 % laut Deutscher Honigverordnung).
Dieses Jahr ist eine kritische Prüfung angesagt. Infolge der späten, dann aber heftigen Blühphase trugen die Flugbienen oftmals mehr Nektar ein, als die Stockbienen zeitnah weiterverarbeiten (u. a. entwässern) konnten.
Deshalb sind die Wassergehalte der Honige teilweise hoch. Wir gingen lieber auf Nummer sicher und hängten einige nicht zu zwei Dritteln verdeckelten Waben den Bienen zur weiteren Bearbeitung noch einmal in den Bienenstock zurück.
Die 20 Waben zum Schleudern stellten wir gleich so zusammen, dass jeweils vier in etwa das gleiche Gewicht hatten. Dann besteht beim Schleudern keine starke Unwucht und die Schleuder hüpft nicht so heftig.
Hier wurde entdeckelt – klassisch mit der Entdeckelungsgabel. Dabei nur die Deckelchen abheben und nicht zu tief in die Wabe stechen. Schließlich soll der Honig ja ins Töpfchen und nicht in das Entdeckelungswachs. Übung macht den Meister! So werden jeweils beide Wabenseiten entdeckelt.
Immer vier entdeckelte Waben kommen in unsere Schleuder und dann geht’s rund. Erst eine Seite anschleudern, dann die Waben wenden und die zweite Seite leerschleudern. Dann werden die Waben nochmals gewendet und es wird die erste Seite vollständig leergeschleudert.
Hier rinnt er schon heraus – aromatisch duftender, dunkler Honig. Das bestätigt auch unsere sogleich vorgenommene Geschmacksprobe. Er läuft durch ein Grob- und ein Feinsieb und später noch durch ein Spitzsieb, das auch feinste Wachsteilchen zurückhält. Nach vier bis acht Wochen (je nach Tracht und Umgebungstemperatur) kandiert er aus und wird dann vier- bis fünfmal gerührt (die sich bildenden groben Kristalle werden durch das Rühren zerschlagen). Er ist dann so cremig, dass er beim Abfüllen gerade noch in die Gläser läuft.
Die leergeschleuderten Waben werden den Bienenstöcken zum Ausschlecken aufgesetzt, ebenso das Entdeckelungswachs und die Gerätschaften (Entdeckelungsgabeln, Bügel vom Entdeckelungsgeschirr) soweit sie in eine Futterzarge passen. Geräte nur nicht länger als eine Woche drauf lassen, sonst bauen die Bienen sie mit Wachs ein.
Für uns bleiben von diesem Schleudern außer rund 30 kg Bienenhonig ein schönes Erlebnis, das für die beiden Neulinge unter uns Imkern darüber hinaus hoffentlich lehrreich war.
Jetzt warten wir aber noch gespannt darauf, welchen Wassergehalt unser Imkerkollege Horst mit dem Refraktometer ermittelt. Genaues Messen lohnt – besonders in diesem Jahr! Das raten wir auch allen Imkerkollegen/innen.