Der Biogarten, ein Projekt der VHS Köln, ist ein Gemeinschaftsgarten, dessen Mitglieder sich dem Naturschutz verpflichtet fühlen und die nach ökologisch/biologischen Prinzipien gärtnern und imkern. Der Garten mit der Imkerei ist ein Ort des Lernens und des Lehrens. Wir verstehen uns als Teil eines übergreifenden Netzwerks in unserer Stadt, in dem wir mit vielen Akteuren wie anderen Gemeinschaftsgärten, Naturschutzverbänden und Umweltinitiativen zusammen arbeiten.
Als Projekt der VHS Köln fühlen wir uns dem Leitbild der VHS, insbesondere den dort aufgeführten Werten und Zielen sowie den humanistischen Idealen verpflichtet. (siehe Leitbild VHS Köln https://vhs-koeln.de/Artikel/cmx548825f746ebd.html)
Gärtnern und Imkern nach ökologischen Prinzipien bedeutet den vollständigen Verzicht auf Pestizide und den Einsatz von Kunstdüngern. Wir verwenden im Sinne einer Kreislaufwirtschaft ausschließlich unseren eigenen Kompost, selbst hergestellte Jauchen etc. und kaufen in geringem Umfang nur Mittel wie Hornspäne und Kalk zu, die im biologischen Landbau zugelassen sind.
Respektvoller Umgang mit der Natur bedeutet, dass wir durch die Gartengestaltung und –pflege zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen. Wir fördern die Ansiedlung von Nützlingen und versuchen, durch standortgerecht Pflanzung und Mischkultur den Schädlings- und Krankheitsdruck gering zu halten.
Wichtig ist uns auch die Schonung von Ressourcen jeglicher Art, indem wir möglichst auf Neuanschaffungen zugunsten von Recycling verzichten, unseren Wasser- und Energieverbrauch niedrig halten etc., um so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Gemeinschaft kann in unserem nichtkommerziellen Projekt in verschiedener Form erlebt werden. Der Garten ist offen für Menschen jeglicher Art und mit sehr unterschiedlicher Motivation: Freude an körperlicher, sinnvoller Arbeit, die Suche nach Entspannung, Interesse an gesunden Lebensmitteln, Gemeinschaft.
Wir teilen unser Wissen untereinander, arbeiten in kleinen oder größeren Gruppen zusammen und fällen wichtige Entscheidungen im Gartenplenum. Zu demokratischen Entscheidungsprozessen gehören auch Transparenz in der Kommunikation und die Einhaltung von Regeln, die wir uns geben (s. Abschnitt „Organisation und Struktur“).
Für die verschiedenen Bereiche in Garten und Imkerei sind einzelne Personen oder Gruppen verantwortlich, allerdings nicht in der Form von Privatbeeten. Ohne die Übernahme von Verantwortung für einzelne Bereiche und den Garten als Ganzes könnte das Projekt nicht überleben. Die Ernte wird zu einem gemeinsamen Mittagessen verarbeitet und/oder unter den Anwesenden verteilt. Wir versuchen, mit den notwendigerweise auftretenden Konflikten konstruktiv umzugehen und anderen Wertschätzung zu zeigen. Offenheit gegenüber Neuen und Neuem ist ein weiteres wichtiges Element im Umgang miteinander.
Der Thurner Hof als Lern- und Lehrgarten bietet die Möglichkeit, durch regelmäßige kostenfreie Mitarbeit in den Arbeitskreisen der VHS gärtnerisches und Imker-Wissen zu erwerben, flankiert durch ein wechselndes Angebot kostenpflichtiger Kurse im Rahmen des VHS-Programms. Der Garten bietet neben klassischen Vorzeigeprojekten auch Raum für Experimente, was mit einer Kultur des Scheiterns einhergeht. Wir suchen nach Wegen, unsere Kompetenzen ständig weiterzuentwickeln, uns auszutauschen und eine Art Qualitätssicherung zu verankern.
Teil von etwas Größerem sein: Netzwerkarbeit gehört zu den wichtigen Aktivitäten des Biogartens. Wir gehören zu den Unterzeichnern des „Urban Gardening Manifests“. Durch die Mitarbeit im „Netzwerk Gemeinschaftsgärten Köln“ profitieren wir vom regelmäßigen Austausch, unterstützen Neugründungen, erweitern unseren Horizont. Dies gilt auch für die Kooperation mit Verbänden wie dem BUND, VEN oder Nabu, dem Kölner Ernährungsrat, dem Umweltamt und weiteren Akteuren, die sich für Veränderungen unserer Stadt in den Bereichen Umwelt, Ernährung und Klimaschutz einsetzen.
Unsere Organisation und Struktur ist auf dem folgenden Bild dargestellt: